Auf der ganzen Welt sind Blattläuse bei Gärtnern unbeliebt. Trotzdem lohnt es sich, die Plagegeister einmal genauer anzuschauen. Sie sind auf ihre Weise faszinierende kleine Insekten. Mit einer Lupe oder einer Makrolinse für dein Handy kommst du ihren Tricks, mit denen sie Gärtner zur Verzweiflung treiben, auf die Schliche.
Wie alle Insekten besitzen Blattläuse ein Außenskelett, das sie abwerfen müssen, um wachsen zu können. Beim Häuten reißt die alte Hülle auf und die Blattlaus “fährt aus der Haut”.
Häufig hat sich auch eine wechselseitige Beziehung zu Ameisen entwickelt. Diese nehmen den Blattläusen den Honigtau ab, (“Ameisen melken die Blattläuse”), und als “Dankeschön” schützen sie die Blattlauskolonie vor Feinden wie z.B. Marienkäferlarven. Das ist ein weitverbreitetes Phänomen, das wissenschaftlich als Trophobiose bezeichnet wird.
Was ist Honigtau?
Die Blattläuse zählen zu den Tieren, die mit einem Saugrüssel ausgestattet sind, die Pflanzen anstechen und den Zellsaft saugen. Da in der Pflanze der Saft unter einem hohen Druck steht, müssen die Blattläuse im eigentlichen Sinne nicht saugen, sondern können sich einfach “voll laufen” lassen.
Beachtenswert ist, dass dieser Saft nur geringe Anteile an Eiweiß (Aminosäuren) enthält, dafür aber reichlich Zucker beinhaltet. Die Aminosäuren sind für die Blattlaus überlebenswichtig. Darum muss sie reichlich Saft aufnehmen, um den Stickstoffbedarf zu decken. Der überschüssige Zucker, den sie nicht benötigt, wird schnell und unverdaut ausgeschieden. Dieser zuckerhaltige “Kot” stellt den Honigtau dar. Der Name Honigtau weckt Assoziationen an einen glänzenden Tautropfen und den süßen Geschmack von Honig. Chemisch besteht er im Wesentlichen aus Frucht-, Trauben- und Rohrzucker.
Die Erkenntnis, dass Honigtau nichts anderes als “Blattlaus-Kacke” ist, ist eher ernüchternd. Auch der Mensch verzehrt dieses “Abfallprodukt” in Form von z.B. Waldhonig, der nichts anderes ist, als der von Bienen eingesammelte Honigtau bestimmter Blattlausarten aus dem Nadelwald.
Die “Geheimwaffe” der Blattläuse ist ihre Fähigkeit, sich ohne Paarung zu vermehren. Das nennt man Parthenogenese (Jungfernzeugung). Was die Vermehrung noch mehr beschleunigt: Blattläuse können lebende Junge gebären – und diese sind teilweise bereits schwanger.
Blattläuse mit Flügeln können am Ende des Jahres beobachtet werden. Diese paaren sich und die Weibchen legen Eier. Das ist dann die geschlechtliche Fortpflanzung.
Weibchen mit Flügeln erscheinen auch, wenn es in der Kolonie zu eng oder das Futter knapp wird. Diese sollen dann neue Nahrungsquellen finden.
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